Nachttischlampe „Lichtleiter“

Ich habe von einem Spender Plexiglasplatten mit einer Stärke von 10 mm geschenkt bekommen. Dieses Material ist nicht so ganz einfach zu verarbeiten, insbesondere auf einer CNC-Maschine der Einsteigerklasse. Die Späne schmelzen leicht, was zu einem verklebten Fräser und damit zu einem Werkzeugbruch führt. Man muss die Drehzahl der Spindel und die Zustellung reduzieren und die Verfahr­geschwindig­keit erhöhen. Außerdem hilft es ein paar Tropfen Wasser (gemischt mit Spiritus oder Spülmittel) auf die Fräsbahn zu geben und die Fräskanäle mit Pressluft frei zu blasen. Damit erhält man recht akzeptable Fräsergebnisse aber auch eine Riesen-Sauerei. Die Enden in die das Licht ein- und austreten sollen müssen nach dem Fräsen geschliffen und poliert werden. Passende Polierpaste für Acrylglas gibt es im gut sortierten Baumarkt.

Das Design basiert auf zwei Grundprinzipien und gibt der Lampe ein ungewöhnliches Aussehen:

• das Licht wird auf Basis der Totalreflektion vom Fuss nach oben geleitet
• Plexiglas lässt sich biegen wenn es erhitzt wird

Um eine definierte Biegung zu erreichen habe ich eine Negativform aus Sperrholz gefertigt. Das Plexiglas wird bei 170 °C in den Backofen gelegt und etwa 10 Minuten erhitzt (pro Millimeter Dicke eine Minute). Anschließend kann es ganz leicht in Form gebracht werden. Selbstverständlich sollte man dazu Handschuhe tragen um sich nicht zu verbrennen. Außerdem ist darauf zu achten, dass es eine Weile braucht, bis das Plexiglas wieder abgekühlt ist. Während dieser Zeit ist das Material noch so weich, dass es die Form verlieren kann. Mann muss es also entsprechend in Form halten.

Als Lichtquelle habe ich erneut den Ledberg Spot von IKEA verwendet. Diesmal habe ich die Platine vollständig von der Plastikhülle befreit und sogar den kleinen Diffusor 'ausgeschnitten'. Der Fuss selbst ist aus Nussbaum gefräst. Jedes andere ausreichend dicke Material wäre aber ebenfalls möglich. Ein Kreis aus selbstklebendem Moosgummi gibt der Lampe einen sicheren Stand.